Fluktuation von Pflegekräften - Herausforderung mit immensen Kosten für US-Gesundheitssystem 

Der aktuelle "2022 NSI National Health Care Retention & RN Staffing Report" hat Daten aus 272 Krankenhäusern in 32 US-Bundesstaaten zu Fluktuation, Mitarbeiterbindung, Vakanz-Raten, Einstellungskennzahlen und Personalbesetzungsstrategien aufbereitet, und kommt zu dem Ergebnis, dass das durchschnittliche US-Krankenhaus in den letzten 5 Jahren 95,7 Prozent seines Pflegepersonals ausgetauscht habe, und der Verlust dabei jährlich Summen zwischen 5,2 und 9 Millionen US-Dollar betrage.

Ein knappes Drittel aller neu eingestellten Pflegekräfte habe das jeweilige Krankenhaus innerhalb eines Jahres wieder verlassen; dafür seien im Schnitt pro Pflegekraft 46.100 US-Dollar Fluktuationskosten fällig geworden.
Über 80 Prozent der befragten Einrichtungen meldeten gleichzeitig einen Anteil von 10 Prozent an unbesetzten Stellen. Dabei sei das Pflegepersonal für den Operationssaal am schwierigsten zu rekrutieren gewesen.
Das ursprüngliche proklamierte Ziel vieler Häuser, die Fluktuation von Pflegepersonal in 2021 generell zu senken, sei durch eine faktische Steigerung der Rate um im Schnitt 6,4 Prozent auf landesweit 25,9 Prozent ins Gegenteil umgeschlagen.

Durch die prognostizierte Zunahme an Pensionierungen wird eine statistische Zunahme der Pflegekräfte mit einer längeren Betriebszugehörigkeit erwartet. Dabei ist der Ruhestand laut Studie weiterhin der viertwichtigste Anlass für eine Abwanderung von Personal. Weil sich diese Tendenz bis 2030 voraussichtlich fortschreiben wird, hätten laut eigenen Angaben über die Hälfte aller befragten Einrichtungen eine eigene Strategie speziell zur Bindung des älteren Pflegepersonals – das wären mehr als doppelt so viele Häuser wie noch im Jahr 2018.

Über eine generelle Strategie zur Mitarbeiterbindung würden zwar 72,6 Prozent der Einrichtungen verfügen, aber 55,5 Prozent aller insgesamt an der Studie beteiligten Krankenhäuser hätten laut eigenen Angaben keinerlei messbaren Ziele für diese Strategie vorzuweisen.